Dieses Thema dient einer Grundsatzdiskussion, anhand derer Clubmitglieder – gerade solche, die das kleine Einmal-eins der Fotografie beherrschen – Anhaltspunkte für ihre fotografische Weiterentwicklung bekommen.
Das Thema wird im September 2020 im Club diskutiert und anhand eigener Bildbeispiele ausgelotet; … Einzelheiten und Bildergalerie dazu
Nachdem im Internet keine rundum zufriedenstellende Definition von Künstlerischer Fotografie zu finden war, habe ich mich an eigenen Definitionen versucht:
Zum Begriff „Künstlerische Fotografie“
Aufbauend auf der Aussage von Josef Beuys „Jeder Mensch ist ein Künstler“ möchte ich formulieren, dass Fotograf*innen, die mit dem Medium Fotografie persönliche Anliegen inhaltlicher und/oder formaler Art kreativ visualisieren, Künstler*innen sein können.
Diese Kreativität, in einem Foto etwas Besonderes zu schaffen, braucht natürlich die Freiheit, alles für das Kunstwerk Angedachte realisieren zu können/dürfen. Dabei geht der Künstler bewusst (mit Denken also) vor, damit alle seine Gedanken und Konzepte in das künftige Werk einfließen, bei dessen Realisierung zudem ein Ausdrucksvermögen verlangt ist. Für Fotograf*innen wäre dies eine adäquate, kreative Bildsprache.
Das so geschaffene Werk wird letztendlich ein künstlerisches Foto, wenn es eine Ausstrahlung hat, d.h. wenn es bei Betrachter*innen Empfindungen auslöst, also einen Wert für diese hat.
Ich würde zu diesem Text folgende Tags sehen:
Kunst = #Fotograf*in … #Kreativität … #Freiheit … #Denken … #Ausdrucksvermögen … #Ausstrahlung … #künstlerische Fotografie
Im folgenden finden sich einerseits vertiefende Ausführungen zum Ergebnis der Künstlerische Fotografie und andererseits zum Erstellungsprozess für künstlerische Fotos.
Künstlerisches Foto als etwas Besonderes
Künstlerische Fotos sind besondere Fotos. Diese zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie vom Üblichen / Gewohnten abweichen – von den üblichen Bildideen / -aussagen, Gestaltungsansätzen oder eingesetztem technischen fotografischen Handwerkszeug.
Damit ist ein künstlerisches Foto einerseits vom aktuell üblichen Zeitgeist abhängig. Andererseits bestimmen aber auch persönliche Anliegen der/des Fotograf*in die Eigenschaften eines Fotos. Damit ein Foto zur Kunst wird, bedarf es der Ausstrahlung – also einer emotionalen Wirkung des künstlerisches Foto – auf den Fotobetrachter, – käufer.
Künstlerisches Foto als Ergebnis eines bewussten und kreativen Prozesses
Das Schaffen eines künstlerisches Foto verlangt die gekonnte Umsetzung der persönlichen Anliegen. Weil dadurch Besonderes – also mit neuer Qualität, Wirkung, Interpretationsmöglichkeit oder Regelabweichung – entsteht, kann meist nicht auf einigermaßen vertraute Arbeitsweisen zurückgegriffen werden.
Daher ist ein künstlerisches Foto das Ergebnis eines kreativen, bewusst suchenden und experimentierenden Prozesses. Am besten gelingt dieser durch konzeptionelles Arbeiten gepaart mit Flexibilität, auf unvorhergesehene Fragen des Was, Wo, Wie, Warum und Wozu zu reagieren. Auf konstruktive Rückmeldungen von Fotoliebhabern reagiert die/der Fotograf*in vorzugsweise einerseits mit Ernsthaftigkeit und andererseits mit Wahrung der eigenen künstlerischen Freiheit.
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Eine Betrachtung wichtiger Eigenschaften
Stand: 26. August 2020;
(Für Details klicke auf die folgenden Überschriften)
Besonderes ist Anders als das Übliche
Eine Fotografie wird ein Kunstwerk, wenn aus der Auseinandersetzung mit inhaltlichen und formalen Anliegen etwas Besonderes entsteht.
Etwas ist besonders, wenn es vom Üblichen abweicht und etwa Folgendes geschaffen wird:
- Bekanntes mit neuer Qualität
und dafür Bisheriges außergewöhnlich gut erbracht wird oder bekannte Bildelemente neu kombiniert werden
- Neues in der Wirkung, Interpretationsmöglichkeit
und dafür völlig Neues, Unbekanntes bzw. wenig Bekanntes gezeigt wird
- Abweichung von Normen / Regeln
und dafür Zustimmung oder Ablehnung ausgelöst wird
Ein künstlerisches Foto ist nicht so sehr eine sachgerechte Aufnahme, sondern stellt etwas Besonderes aus inhaltlicher, emotionaler, gestalterischer und/oder technisch-handwerklicher Sicht dar.
Egal, ob man die Realität möglichst gelungen abbilden will oder künstlerische Ansprüche erhebt - eine Fotografie ist gelungen und ist etwas Besonderes, wenn es die gestellten Anforderungen bestmöglich erfüllt oder übertrifft. Was sind die zu beachtenden Anforderungen ? Und wessen Anforderungen ?
Was sollte im Foto besonders sein ?
Mit der IRIS-Methodik entstand im Club ein Ansatz, welcher Anforderungsbereiche definiert, die ein besonderes Foto erfüllen sollte. An Stelle einer ausführlichen Beschreibung der Methodik soll hier nur eine Grafik einen Überblick geben. Für tiefergehende Information sei auf eine Seite des Camera-Clubs verwiesen ... mehr zu IRIS.
Anforderungen / Erwartungen an das Besondere kommen vom Betrachter
Im einfachsten Fall ist man als Fotograf*in alleine der Betrachter, weil das Foto keinem anderen gezeigt wird. Wird dieses jedoch anderen gezeigt, dann kommen zu den eigenen Anforderungen auch die Anforderungen / Erwartungen der anderen Betrachter hinzu.
Wer bei anderen mit seinen besonderen Fotos die gewünschte Resonanz erzielen will, muss das beachten. Ob ein Foto als künstlerisches Foto (an)erkannt wird, hängt auch vom Betrachter ab.
Anforderungen des Betrachters sind nicht zwingend fest vorgegeben
Anforderungen / Erwartungen von bestimmten Betrachtern mögen im ersten Moment fest vorgegeben sein. Wenn einem diese Personen wichtig und deren Erwartungen anders als die eigenen Vorstellungen sind, sind Versuche angebracht, diese Personen über das eigene Anliegen zu informieren und für sich zu gewinnen.
Ansonsten zeigt man seine Werke dem Personenkreis, der die Werke versteht oder sie kennenlernen will.
Anforderungen sind auch auf vom Zeitgeist abhängig, können sich also mittel- bis langfristig ändern.
Überblick
Künstlerische Fotografie legt den Schwerpunkt auf die kreative Nutzung des Mediums Fotografie mit der Absicht, ein persönliches Anliegen (konkretes Thema oder die Interpretation eines Momentes) so künstlerisch wertvoll als nur möglich visuell darzustellen. Hilfreich kann dabei eine Methode wie IRIS sein.
Nicht die objektive, dokumentarische Abbildung einer vermeintlichen Realität wird in erster Linie mit der künstlerischen Fotografie angestrebt. Stattdessen geht es um die offene und kreative persönliche Sichtweise und deren Umsetzung. Fotos sind dabei quasi der Rohstoff für besondere Bilder.
Oberstes Ziel der künstlerischen Fotografie:
Auseinandersetzung mit persönlichen inhaltlichen oder formalen Anliegen
Als künstlerische Fotografie, Fotokunst oder Kunstfotografie werden - gemäß Wikipedia - Anwendungen fotografischer Mittel bezeichnet, bei denen ein inhaltliches oder formales Anliegen ausgedrückt werden soll. Man spricht auch von „konzeptioneller Fotografie“, also einer bewussten Herangehensweise an eine fotografische Arbeit, um z. B. das Verhältnis zur Wirklichkeit zu verändern und eine Botschaft, eine Aussage des Fotografen zu vermitteln. Teilbereiche sind u. a. die experimentelle Fotografie, die impressionistische Fotografie und die surreale Fotografie.
Im Sinne der IRIS-Methodik kennzeichnen der Bereich "Aussage, Idee" inhaltliche Anliegen und die Bereiche "Technik" und "Gestaltung" formale Anliegen.
Künstlerische Fotografie - mehr als ein perfektes Abbilden der Realität
Die Frage, ab wann von künstlerischer Fotografie gesprochen werden kann, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Eine möglichst perfekte Darstellung eines Objektes / einer Person / einer Szenerie in einem Foto ergibt noch keine Kunst, sondern ist perfekte Handwerksarbeit.
Die Kunstfotografie (=künstlerische Fotografie) legt dagegen ihren Schwerpunkt auf die kreative Nutzung des Mediums Fotografie mit der Absicht, ein konkretes Thema oder die Interpretation eines Momentes so künstlerisch wertvoll als nur möglich visuell darzustellen.
Oft sind es vor allem die Emotionen, die ein Bild beim Betrachter hervorruft, die darüber entscheiden, ob etwas für ihn einen künstlerischen - vor allem aber ideellen - Wert besitzt.
Eine weitergehende Sicht auf Künstlerische Fotografie mit Ansprüchen, die nicht alle im Bereich unserer Ziele liegen, findet Ihr in einer Ausarbeitung von Peter Kagerer zu der Frage "Wann ist Fotografie Kunst ?"; ... zur Ausarbeitung
Beispiele, erstellt von einem Hobbyfotografen, in Richtung künstlerischer Fotografie finden sich auch unter
https://www.ccms.de/gallerien/2012-2-2/p-z/thema-schwarz-weiss-bild-mit-farbe-selective-colouring/guenthers-projekte-mit-selective-colouring/
Aber! Es gibt unterschiedliche Ansichten
Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich der Kunstbegriff; siehe zum Beispiel folgenden FAZ-Artikel
(https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/wie-erklaere-ich-s-meinem-kind/warum-kann-nicht-jeder-moderne-kunst-machen-14907414.html)
Vor Jahrhunderten kam Kunst von Können.
Später entschieden die Museumsexperten, was Kunst ist.
Dann entschieden dies die Künstler selber.
Im letzten Jahrhundert: "Joseph Beuys, der Fetthaufen und lebende Hasen ausstellte, hat gesagt, dass jeder ein Künstler ist. Das hieß nicht, dass jeder gut malen kann, eher: Jeder ist gleich viel wert, jeder soll sich ausdrücken können, und keiner soll darüber entscheiden dürfen, wer mitmachen darf und wer nicht. Man könnte auch sagen: Jeder Mensch ist einzigartig, niemand macht das gleiche." VON KOLJA REICHERT, FAZ
Besonderes präsentieren
Künstlerisches Foto hat technische und gestalterische Eigenschaften, mit denen das Besondere kreativ festgehalten und präsentiert wird. Es stehen dafür die unterschiedlichsten Wege zur Verfügung, mit denen die Eigenschaften des Fotos während Aufnahme, Nachbearbeitung und Erstellung der visuellen Präsentationsmedien festgelegt werden.
Das künstlerische Foto ist das präsentationsreife Bild.
Die kreativen technischen und gestalterischen Eigenschaften eines künstlerisches Bild entstehen schrittweise:
- Sehen
aussagekräftiger Motive im richtigen Moment und bei ansprechendem Licht - spontan oder geplant entsprechend einer Vorgabe
- Visualisieren
der angestrebten Bildidee mittels professioneller Gestaltung und technischer Qualität - während der Aufnahme (Einfangen und Aufzeichnen des Lichts) und anschließender Nachbearbeitung
- Präsentieren
der Aufnahmen durch Fine Art Prints, in Fotobüchern, Web-Auftritten, Ausstellungen und audiovisuellen Schauen - entsprechend der Betrachterinteressen
In jedem Schritt werden die vollen Möglichkeiten des Mediums Fotografie genutzt, um das Besondere im Foto herauszuarbeiten.
Im Bild finden sich aufgrund des engagierten Vorgehen Elemente, welche das persönliche Anliegen, Wissen und Erfahrungen der Fotografin bzw. des Fotografens, seine Bildsprache widerspiegeln.
Meine Meinung: Emotionale Wirkung macht Kunst
Es gibt also Grundeigenschaften, die für ein künstlerisches Fotos wichtig sind. Aber eine klare Regel, wann ein Foto Kunst ist, gibt es nicht.
Hier kommt das IRIS-Kriterium „Emotion“, die emotionale Wirkung des Bildes ins Spiel: Aura ist eine (unterschwellige) Ausstrahlung des Fotos.
Sie ist das Erscheinungsbild (Foto) von Lebewesen (Mensch, Tier, Pflanze) und materiellen Dingen (Bauten, Räume ...), welche aufgrund ihrer Ausstrahlung dem betrachtenden Menschen
- Nutzen (positiv, angenehm) oder Schäden (negativ, unangenehm) erwarten lässt,
- diese dabei aber aufgrund unterschiedlichen Wissens und Erfahrungen durchaus individuell verschieden wahrnehmen lässt, und
- je nach Grad der Empfindungen/Gefühle (Emotionen) dazu bewegt, sich näher mit dem Bildinhalt zu beschäftigen, ggf. eigene Entscheidungen anzupassen oder gar unterzuordnen. Davon wird auch der Wert des Fotos beeinflusst.
Eine Aura kann sich nur entfalten, wenn es Bildbetrachter gibt, das Bild nicht in irgendwelchen Archiven schlummert.
Die Aura fokussiert also nicht auf einzelne sachliche Inhalte des Sujets, sondern auf deren gefühlsmäßige, sprich emotionale Wirkung. Die Aura ist somit eine wichtige Eigenschaft, damit das Foto zur Kunst wird.
Es mag zwar altmodisch klingen, aber nur wer die erforderlichen Anforderungen mit dem Medium Fotografie gut bis sehr gut erfüllen kann, kann seine Anliegen auch wunschgemäß umsetzen. Dazu muss man Fotografie im ausreichenden Maße beherrschen.
Es gibt keinen allgemein gültigen Maßstab, der einem sagt, wie gut eine Ideenumsetzung in eine künstlerische Fotografie gelungen ist. Der Betrachter entscheidet, was Anforderungen bzw. Erwartungen erfüllt, - letztendlich was als Kunst (an)erkannt wird.
Mit zunehmenden Können entwickeln Fotograf*innen ihre eigene Bildsprache und daraus resultierende Bildstile.
Bildsprache
Eine Bildsprache ist ein Kommunikationsmittel, um Inhalte von Fotograf*in zu Bildbetrachter*in zu transportieren. Sie ist geprägt von der Persönlichkeit, Fantasie, Kreativität, Gefühlen und Gedanken der Fotografin / des Fotografen. Die Bilder / Bildelemente sind dabei die Vokabeln der Sprache.
Ein Bild wirkt auf mehreren Ebenen (= löst Emotionen aus):
- Zum einen durch den abgebildeten Inhalt (Aussagen).
- Zum anderen durch die formale Gestaltung. Die Bildgestaltungsmöglichkeiten hängen auch von den verfügbaren technischen Möglichkeiten ab.
Eine Bildsprache sei hier folglich die Gesamtheit an diesen fotografischen Mitteln, mit denen sich Fotograf*in im Bild mitteilen kann.
Bildstil
Eine Bildsprache gestattet die unterschiedlichsten Ausdrucksweisen. Im konkreten Fall trifft man eine Auswahl an fotografischen Mitteln nach persönlichen Anliegen. Wird immer wieder die gleiche Auswahl getroffen, entwickelt sich ein spezieller Bildstil, der durchaus auch auf bei anderen Fotograf*innen bekannten Bildstilen zurückgreifen kann.
Künstlerische Fotografen setzen ihre fotografischen Anliegen/Ideen (inhaltlicher und formaler Art) mit Engagement offen und kreativ auf Basis eines Konzeptes um. Inhaltliche Anliegen entsprechen dem IRIS-Bereich "Aussage/Idee" und formale Anliegen den IRIS-Bereichen "Gestaltung" und "Technik".
Ein Konzept beinhaltet die relevanten, zielgerichteten Gedanken (Was, Wo, Wie, Warum und Wozu) über beabsichtigte Ergebnisse, Vorgehensweisen und Fotoqualität der zu schaffenden Werke. Wer also Aufwand für ein Konzept spendiert, bringt damit zum Ausdruck, dass ein Anliegen in einem ambitionierten und zielorientierten Arbeitsprozess umgesetzt werden soll.
Konzeptionelles Arbeiten: Von der Idee zur Gestaltung
Künstlerische Fotografie bedeutet Auseinandersetzung mit eigenen Anliegen. Der dazu erforderliche kreative Prozess (angelehnt an Peter Kagerer) wird durch folgendes Bild (roter Pfeil) skizziert:
Der strikte Beginn mit dem Schritt "Antrieb" ist nicht in allen Situationen der einzige passende Schritt. Oft passiert es auch, das man zuerst ein Motiv vorfindet (Was, Wo), es fotografiert, sich weitere Gedanken macht, um dann sich ein Konzept zu entwickeln - also den nötigen Antrieb für ein fotografisches Vorhaben bekommt. Das ist der Weg, den der blaue Pfeil andeutet; dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Konzeptionelles Arbeiten führt systematisch von einer Idee (Konzept) zur Gestaltung des fotografischen Werkes. Andererseits kann das flexible spontane Anfertigen einer einzelnen Fotografie den Impuls zu einer ausbaufähigen Idee (Konzept) geben.
Spontane Aufnahmen führen oft flexibel von der Gestaltung zum Konzept: Oft/meist passiert es, dass man spontan ohne große Vorüberlegungen ein Foto macht, welches einem im Nachhinein einen Impuls für neue Fotoideen liefert. Dem sollte sich keiner verschließen.
Offenheit und Kreativität bei allen Tätigkeiten zur Erstellung von Fotografien - beim Sehen, Visualisieren und Präsentieren - sind wichtige Voraussetzungen für Künstlerisches Fotografieren.
Folglich ist Konzeptarbeit gepaart mit Flexibilität zu empfehlen, um aus einer Fotografie was Besonderes zu machen.
Egal, ob man die Realität möglichst treffend abbilden will oder künstlerische Ansprüche erhebt - eine Fotografie ist gelungen, wenn es die gestellten Anforderungen bestmöglich erfüllt. Aber wessen Anforderungen ?
Am Anfang stehen die eigenen Anforderungen
Im einfachsten Fall ist man als Fotograf*in alleine der Betrachter, weil das Foto keinem anderen gezeigt wird. Ein künstlerisch aktive(r) Fotograf*in will mit all seinen Anforderungen / Erwartungen ein besonderes Bild anfertigen und präsentieren.
Das Feedback von anderen
Wer hat es nicht schon erlebt, dass bei speziellen Bildinhalten, Bildgestaltungen oder Fototechniken trotz einwandfreier Ausführung der Fotos im Bild die Besonderheiten nicht erkannt oder ablehnend bewertet wurden.
Nach einer ernsthaften Analyse des Feedbacks von Seiten der Betrachter*innen sollte man
- offen seinen fotografischen Ansatz bewerten,
- ggf. diesen anpassen oder unverändert weiterverfolgen und
- ggf. die Zielgruppe(n) der eigenen fotografischen Arbeiten anders wählen.
In jedem Fall sollte man der eigenen Kreativität keine Schranken auferlegen, denn was Besonderes entsteht nur, wenn man neue Wege mit voller Kraft geht.
Künstlerische Fotografie verlangt die persönliche Auseinandersetzung
Wenn Du als Amateurfotograf also an einem Thema arbeitest, suchst Du mitunter Deinen Weg, für welchen Du Dir Deine persönliche Linie erarbeiten kannst. Warum sollte dann Deine Beschäftigung mit einem Foto bzw. einer Foto-Serie aufhören, nur weil das Bild nicht mehr sehr nahe an der Realität wäre? Warum solltest Du nicht Gedanken haben und Bearbeitungsschritte wählen, wenn Du der Überzeugung bist, dass sie das Foto weiterbringen oder Dir nur einfach Spaß machen ?
Keine unnötigen Hindernisse für die persönliche Kreativität
Jede(r) hat die Freiheit, seine/ihre Fotografie im Rahmen der eigenen Kreativität sowie der Befindlichkeiten der anvisierten Zielgruppe(n), sprich Bildbetrachter, zu betreiben.
Im Sinne unserer Methodik IRIS bedeutet dies, im Rahmen des gewählten Konzeptes
- inhaltliche Aussagen nach eigenem Empfinden zu setzen,
- emotionale Bildwirkungen bewusst auszulösen,
- die Bildgestaltung zu wählen, welche die Bildwirkung bestmöglich unterstützt, und
- das passende technische Handwerkszeug einzusetzen.
Nur so wird ein künstlerisches Foto das Ergebnis eines kreativen, bewusst suchenden und experimentierenden Prozesses.
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