Fotos sind für uns mehr als nur nüchterne Dokumentationsmittel. Sie sollen beim Betrachter eine Reaktion auslösen, die über das bekannte „Schön – Toll“ hinausgehen. Wir wollen deswegen die emotionale Seite eines Bildes nicht vernachlässigen. Bilder sollen „den sogenannten Nerv treffen“.
Dieser Nerv kann Auslöser sein für positive, stimulierende Emotionen (z.B. Freude, Zuneigung, Leidenschaft, Verehrung, Erstaunen, Ulk, Wettstreit), aber auch für negative, bedrückende Emotionen (z.B. Traurigkeit, Angst, Bedrohung, Provokation, Ärger, Abweichung von Norm, Schreck, Unruhe, Langeweile, Abneigung, Stolz).
Vorgehen bei der Erstellung emotionaler Bilder
Kamera-Technik spielt bei emotionalen Bildern eine untergordnete Rolle. Vielmehr gilt es, mit Gefühlen wirkungsvoll umzugehen. Einerseits sind im Bildmotiv Gefühlsentwicklungen zu erkennen und ggf. zu fördern. Andererseits muss der Fotograf bzw. die Fotografin emotionale Elemente kontrolliert in seiner/ihrer Aufnahme zur Geltung kommen lassen.
Auf der Suche nach Bildmotiven mit emotionaler Wirkung kann man gezielt vorgehen, indem bewußt Gelegenheiten für positive oder negative Stimmungen gesucht werden (Parties, Feste, Demonstrationen, Trauerfälle, bedrohende Örtlichkeiten etc.). Für Amateurfotografen mit begrenztem Budget ergeben sich Gelegenheiten oft zufällig, sodass dem spontanen Erkennen von emotionalen Wirkungen eine wichtige Rolle zukommt. Allerdings muss bei der Präsentation der emotionalen Bilder das annvisierten Publikum berücksichtigt werden. Denn was für den einen zum Beispiel etwas Berührendes oder Provozierendes ist, kann für den anderen normal oder belanglos sein.
Ein erster Schritt hin zu Bildern mit emotionaler Wirkung, kann das Fotos von Emotionen sein. Der Betrachter fühlt sozusagen mit. Anspruchsvoller ist dagegen, Bildelemente so zu gestalten, dass erst durch das geschaffene Bild positive oder negative Gefühle erzeugt werden.